Nicht gerade ressourcenschonend


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Mit einem Müllberg zurück vom Pressetag der IFA: So und nicht anders muss ich leider die Ausbeute meines heutigen Messebesuchs benennen. Dabei meine ich aber nicht die Inhalte, sondern Datenträger und Papier, die dort wirklich in Massen unters Medienvolk gebracht werden. Tausende CDs, große ausgedruckte Fotos, Pappkarten und Textbögen, die wahrscheinlich kaum jemand liest. Muss das sein?

Das klingt jetzt echt piefig und nach Moralapostel, aber ich war echt erstaunt, dass es gerade auf so einer Messe voller Trends und Hightech nur einige schaffen die angepriesene Technik mit QR-Codes und Co. auch selbst zu nutzen. Gerade von den ganzen IT-Journalisten ist doch keiner ohne Smartphone unterwegs und zum verarbeiten der Fotos und Texte braucht sowieso meist jeder die digitalen Versionen.

Natürlich habe ich auch einiges eingepackt, um an die Fotos auf den CDs und so zu kommen. Aber nur das wenigste kann ich wirklich gebrauchen und nun liegt hier ein Haufen Messemüll, der echt nicht sein müsste. Das nächste Mal verweigere ich mich und fordere alles per Mail an.

Ok, auch das kostet Strom. Wie war das mit der Google-Anfrage und der riesigen dafür benötigten Serverleistung!? Aber schlimmer als das, was die Aussteller mit ihrem Werbe- und Infomaterial bei der IFA an Ressourcen verballern, kann es nicht sein. Technik von morgen müsste meiner Meinung nach anders aussehen.

Sorry, aber diese Standpauke musste mal sein. Ich saß gerade wirklich eine ganze Weile vor diesem Müllberg und habe mir überlegt, was ich damit machen soll.

3 Gedanken zu „Nicht gerade ressourcenschonend

  1. Rainer

    Guten Tag,
    dieser Messemüll den Du beschreibst in mein tägliches Geschäft, und damit auch das Geschäft von vielen hundert oder tausenden in dieser Republik, die damit beschäftigt sind die Hinterlassenschaften von anderen zu beseitigen, wegzuräumen, umnutzen oder einfach nur einlagern.
    Sie tun dies nicht gerne, jedoch füllt es ihnen den Kühlschrank und bezahlt die Miete, unspektakuläre und banale Details, in einer Welt voller Comedyfun oder spiritueller Vervollkommnung. Es soll Leute geben die müssen für ihr täglich Brot tatsächlich physisch etwas leisten, und werden dabei ziemlich dreckig und riechen dann auch so und sehen auch so aus.
    Es gibt andere ziemlich hippe coole Erscheinungen, lässig, heiter, gelassen, easy living gechillte personalities.. diese findet man in angesagten ‚locations‘ in Berlin Mitte, München-Schwabing, Hamburg Elbchaussee what ever… Und diese haben dann auch die angesagten Jobs mit den selbstverständlich hohen Gehältern: Designer, Graphiker, Filmleute, Concept People, einfach die Kreativen, Erfolgreichen Gestalter unseres Lifestyles. Sie branden, präsenten, planen, kick offen, releasen und pushen ihre concepts. und sie müssen immer neue noch geilere Sachen erfinden und outputten weil WIR das wollen. ‚Kamelle fürs Volk‘ viel, bunt und umsonst. Oder willst Du auch immer die selben Plakate sehen ? Ein Messestand ist nicht anderes wie ein Karnevalswagen – ein Verschwendungsritual das Firmen mitunter das finanzielle Genick brechen kann. Das hat nichts mit Werkinstinkt zu tun, mit Ratio oder schwäbischer Sparphilosophie. Hier regiert die Unvernunft, das wilde Markttreiben, can as catch can… Der smarte clevere Hipster der Dich zum Essen einlädt (und ich hoffe das passiert Dir noch) könnte durchaus seine ‚coole Knatter‘ damit einfahren in dem er genau diesen Müll produziert den Du monierst, und der damit seinen Lebensstil finanziert und wiederum dadurch unglaublich viel Müll produziert in dem er z.B. pro Jahr 5 Paar Schuhe braucht und 10 Hosen zzgl. Verpackung und Logistikhilfen (Plastiktüten – oder von mir aus Biopapiertüten). Ihm geht es gut dabei und Du findest ihn ja möglicherweise (hoffentlich) ziemlich schick und erlebst eine gute Zeit mit ihm.
    Wär auch alles gar kein Problem – wenn ja wenn und nur wenn: man endlich damit anfangen würde in Kreisläufen zu denken. Dein Müll den Du von der Messe mitgebracht hast bedarf keines Nachdenkens: Plastik geht ins Kunststoffrecylcling, Papier kann weiterverwertet werden und Metall wird immer wichtiger auf dem Wertstoffmarkt -Stichwort ‚Urban mining‘. Konsum, Verschwendung und Naturschutz mit ganzheitlichem Ansatz schließt sich nicht aus – die Natur ist per se verschwenderisch. Man muß nur die Kreisläufe richtig definieren und die jeweiligen Produkte darauf abstimmen, dann muss unser System nicht in einer realsozialistisches Mängelwirtschaft enden (in der z.B. DDR gab es nur wenig Konsummüll) und es kann weitergehen mit dem Hipstern, aber dann vielleicht mit recycelten Stoffen oder eingeschmolzenen und neu gepressten CD’s oder was immer es dann als Informationsträger gibt die man dem Menschen in die Hand gibt – denn mit ein paar bunten virtuellen Bildchen oder Filmchen die man sich aufs Telephon lädt holste keinen mehr hinterm Ofen vor, da braucht’s schon was zum Anfassen – ein give a away.
    Ich hoffe ich konnte, zwar sehr spät, trotzdem ein wenig schelmisch etwas dagegen reden.

    Beste Grüße von einem völlig vermüllten Messegelände (ich schätze die Müllschlucker fahren heute nacht 500 to aus den Hallen)
    eine schöne Woche noch

    Rainer

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    1. Jana Beitragsautor

      Hallo Rainer,

      Danke für den Kommentar. Dass es Leute gibt, die mit der Werbung rund um die Messe Geld verdienen (müssen) und vor allem, dass es Leute gibt, die mit dem Aufsammeln ihren Lebensunterhalt bestreiten, bezweifle ich nicht. Ich finde es ja nur aus Sicht von Umwelt- und Ressourcenschutz wahnsinnig, was da alles produziert wird, was kaum einer richtig anschaut. Ist das nicht Verschwendung?

      Liebe Grüße von Jana

      Antworten
      1. Rainer

        Hallo Jana,

        das Leben an sich ist Verschwendung.
        Plastik in Ozeanen ist allerdings eine verlorene Ressource. Solche Materialien nicht zentral zu sammeln ist umwelttechnischer und energetischer Blödsinn. Die Ressourcen wieder zugänglich zu machen wird die Aufgabe der Zukunft sein. Es werden Stoffe entwickelt werden die unser Bedürfnis nach Konsum befriedigen und sich zugleich im sinnvollen Kreislauf befinden. Eine verschwenderische Blumenpracht würde uns rasch missfallen wenn die herabgefallenen Blätter sich nicht wieder in den Kreislauf einfügen würden. Wissenschaft, Technik und Wirtschaft arbeiten an solchen Systemen – wenn die Politik hier einsteigen würde und auch irgendwann wird, sind wir auf dem richtigen Weg.

        Liebe Grüße zurück

        Rainer

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