Archiv für den Monat: Januar 2018

Mit Plastik bauen

Version 2Es geht mal wieder um die Frage „Alternative oder Verzicht?“. Brauchen wir Plastiktüten aus biologisch abbaubarem Kunststoff, brauchen wir neue Verpackungen aus Plastik, das schon mal verwendet wurde, also mehr Recycling oder sollten wir einfach mal radikal verzichten, weniger Plastikzeug kaufen, weniger Kunststoff nutzen und versuchen ohne auszukommen?

Die Plastikmüllberge wachsen und da das Zeug so lange braucht, bis es – wenn überhaupt – verrottet, und nicht alles verbrannt werden kann, brauchen wir langsam mal Ideen dafür, wo der Abfall hin soll. Es ist einfach zu viel und wie man weiß, beginnt er jetzt ja auch schon, sich überall anzusammeln – im Meer, in den Fischen und in unserer Nahrung als feinste Partikel. Nun hat auch noch China die Tore dicht gemacht und den Import von Plastikmüll, also unseren Export, einfach verboten.

Eine Chance? Zumindest einige neue Gesetze (die aktuelle Gewerbeabfallverordnung und ein neues Verpackungsgesetz) werden in Zukunft dafür sorgen, dass die Mengen an Plastikabfall etwas sinken müssen und vor allem, dass mehr davon nochmals verwendet wird. Die Recyclingquoten sollen steigen. Ein Bereich, in dem das besonders relevant werden könnte, ist der Bau. Denn Baumaterial als Kunststoff wie Kabel und Rohre können auch aus recyceltem Kunststoff sein und teilweise sind sie das heute schon. Aber das weiß kaum jemand. Die Hersteller verschweigen es, weil sie befürchten, dass dieses Material dann weniger gekauft wird. Das Problem: Vorbehalte und die Befürchtung, dass die Qualität nicht stimmen könnte.

Das ist unbegründet und wenn offen damit umgegangen werden würde, wie weit verbreitet und gut diese Baustoffe sind, würden sie sicherlich mehr zum Einsatz kommen. Beim Altpapier und anderen Produkten klappt das ja auch schon. Diese Tatsache und die Hintergründe zum aktuellen politischen Vorgehen beim Kampf gegen den Plastikmüll hat mir Franziska Krüger vom Umweltbundesamt in einem ausführlichen Gespräch erklärt. Ich habe es für einen Online-Beitrag der Deutschen Handwerks Zeitung zusammengefasst.

Der Beitrag kann hier nachgelesen werden.>>>

Nichtsdestotrotz: Recycling ist gut und nötig, aber in erster Linie sollten wir uns alle einmal fragen, ob man nicht im Alltäglichen ein bisschen oder gerne auch viel Plastik einsparen kann. Vieles lässt sich einfach ersetzen.

Ernten, was man sät

Samenfeste SortenWer Vielfalt will, muss schon beim Aussähen von Zucchini, Tomaten, Möhren und Co. genau aufpassen. Kauft man Samenkörner, kommt es nicht nur auf die Sorte an, die auf der Verpackung steht, sondern auch auf eine – meist auf einen kleinen Sonderbutton – angegebene Zusatzinfo: „Samenfest“ steht da bestenfalls.

Was sind „samenfeste Sorten“?

Samenfest sind Pflanzen dann, wenn sie genau die gleichen Eigenschaften haben wie ihre Mutterpflanzen. Wenn man Samen aus einer samenfesten Pflanze gewinnt und diese im nächsten Jahr aussät, wächst daraus eine Pflanze mit denselben Eigenschaften wie sie die Pflanze im Vorjahr hatte. Wenn ich also Tomaten der samenfesten Sorte „Gelbes Birnchen“ aussähe und dann die Samen dieser Tomaten wieder einpflanze, habe ich wieder „Gelbe Birnchen“ und nicht einfach nur Tomaten. Samenfeste Sorten lassen sich problemlos vermehren und das Saatgut immer wieder anpflanzen. Man braucht also keine neuen Samen kaufen und erhält gleichzeitig die Sortenvielfalt.

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Brot in der Tasche

Brot_TascheWenn ich Brot beim Bäcker kaufe und es dort schneiden lasse, wird das Brot in eine Plastiktüte gepackt.  Zum Glück haben wir hier einen Bäcker, der noch richtig selbst backt. Trotzdem lässt diese Plastiktüte den Anschein erwecken, dass das Brot nicht gerade frische gebacken wurde, sondern aus dem Supermarkt stammt. Dass es eventuell sogar schon mehrere Tage im Regal lag und dank Zusatzstoffen noch immer frisch anmutet. Dass es so verpackt sein muss, damit man es gut in den Einkaufswagen packen und aufs Fließband an der Kasse legen kann.

Außerdem ist da ganz einfach unnötiges Plastik um das Brot drumherum.

Deshalb habe ich gebastelt, wobei basteln echt schon sehr aufwendig klingt für das, was ich gemacht habe. Ich habe nämlich einfach eine Baumwolltasche genommen, gewaschen und entschieden, dass da jetzt nur noch Brot rein soll. Dann habe ich einen Stift genommen und „Brot“ darauf geschrieben. Diese Tasche nehme ich jetzt immer mit zum Bäcker. Basta. Fürs frische Brot, lecker und plastikfrei.

 

 

oHnig im Test: Warum ein veganer Honigersatz?

Version 2Die Aufmachung ist nicht schlecht und macht neugierig – nicht nur Veganer, sondern auch Imker. Was soll das sein „oHnig“?

Das Versprechen ist groß: der erste vegane Honigersatz, der angeblich geschmacklich an Honig herankommt und auch beim Kochen ein ähnliches Verhalten zeigt. Überzeugen sollen auch die Zertifikate „Bio“ und „Vegan“. Die Neugier will befriedigt werden – wir testen.

Das Ergebnis: Ja, die Konsistenz ist ähnlich – zumindest, wenn man sich an einem eher flüssigen Honig orientiert. Die Süßkraft ok – allerdings süßt ja auch jede Honigsorte anders. Und ja, oHnig schmeckt nicht schlecht – allerdings keinesfalls wie Honig.

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Probleme des Landlebens: Plastikfreier Einkauf

ZiegenAngekommen. Das Landleben beginnt. Anfangs vor allem mit in Plastik eingeschweißten Gurken, Milch aus dem Tetrapak und Enttäuschung auf dem Teller.

Wir sind aufs platte Land gezogen in ein großes, altes Haus mit Garten, besser gesagt Land, aus dem man einen Garten machen kann. Zugegebenermaßen war der Zeitpunkt im Herbst, kurz vor dem Einbruch des schlechten Wetters, nicht gerade klug gewählt. Aber manchmal geht es einfach nicht anders. Vom großen Gartenglück war bisher also nicht die Rede, geschweige denn von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder auch nur aus dem vom Nachbarn oder aus der direkten Umgebung.

Als Großstädterin mit Sehnsucht nach Natur, nach Garten, nach mehr als nur grüne Tomaten vom Nordbalkon und nach viel Platz auf der grünen Wiese habe ich vom Landleben nur in diesen Dimensionen geträumt. Klar, dass das Zeit braucht. Dennoch habe ich es mir anfangs anders vorgestellt, wenn wir erst einmal auf dem Land sind ……

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