Ernten, was man sät


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Samenfeste SortenWer Vielfalt will, muss schon beim Aussähen von Zucchini, Tomaten, Möhren und Co. genau aufpassen. Kauft man Samenkörner, kommt es nicht nur auf die Sorte an, die auf der Verpackung steht, sondern auch auf eine – meist auf einen kleinen Sonderbutton – angegebene Zusatzinfo: „Samenfest“ steht da bestenfalls.

Was sind „samenfeste Sorten“?

Samenfest sind Pflanzen dann, wenn sie genau die gleichen Eigenschaften haben wie ihre Mutterpflanzen. Wenn man Samen aus einer samenfesten Pflanze gewinnt und diese im nächsten Jahr aussät, wächst daraus eine Pflanze mit denselben Eigenschaften wie sie die Pflanze im Vorjahr hatte. Wenn ich also Tomaten der samenfesten Sorte „Gelbes Birnchen“ aussähe und dann die Samen dieser Tomaten wieder einpflanze, habe ich wieder „Gelbe Birnchen“ und nicht einfach nur Tomaten. Samenfeste Sorten lassen sich problemlos vermehren und das Saatgut immer wieder anpflanzen. Man braucht also keine neuen Samen kaufen und erhält gleichzeitig die Sortenvielfalt.

Immer nach den Folgen fragen

Das wiederum mögen die großen Saatgutkonzerne nicht. Sie bestimmen gerne mit, was die Leute auch privat anpflanzen – von der Landwirtschaft ganz zu schweigen. Und sie wollen natürlich gerne Samen verkaufen – jedes Jahr wieder. Dennoch gibt es einige – eher kleine – Saatgutanbieter, die genau noch diese samenfesten Sorten verkaufen. Man muss sie nur suchen und finden.

Wenn man ein Gemüsebeet oder gar einen ganzen Nutzgarten neu anlegt – so wie wir es im Jahr 2018 vorhaben – muss man ganz rudimentär anfangen. Was habe ich? Was will ich einmal haben? Was brauche ich dazu? Und was hat das langfristig für Folgen?

Ich werde hier jetzt keine langen Abrisse über Bodenbeschaffenheiten, Gärtnerutensilien (bei denen definitiv nicht alles braucht, was der Baumarkt einem weis machen will) und Gartenbewässerung niederschreiben. Das können andere besser und bei denen bin ich auch gerade dabei, mich schlau zu machen. Aber die letzte Frage darf man bei all den Planungen und Träumen nicht vergessen.

Welche Folgen hat es, wenn es keine Vielfalt an Saatgut, an Sorten und Pflanzen mehr gibt? Was geschieht, wenn uns die großen Konzerne auch hier alles vorgeben und wir nur deren Willen ausführen und sie auch noch dafür bezahlen?

Drei Viertel aller Sorten sind verloren

Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass die Vielfalt an Sorten in den letzten gut 100 Jahren um drei Viertel verloren gegangen ist. Statt samenfester Sorten bekommt man, wenn man nicht aufpasst, sogenannte F1-Hybride, also Pflanzen, deren Samen nicht das Erbgut der eigentlichen Sorte enthalten. Samen, die keine Vielfalt erhalten.

Saatgut-Verkäufer, die sich auf samenfeste Sorten und alte Kulturpflanzen spezialisiert haben, findet man am besten online – wie etwa den Tomatensamenversand lilatomate.de, der eine riesige Auswahl bietet und den ich schon mehrfach getestet habe. Im Bioladen habe ich für meine geplante Paprika- und Möhrenaussaat außerdem noch Samen von Bingenheimer Saatgut gekauft. Mal sehen, was darauf wird.

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