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Beim Essen lesen, beim Fernsehschauen bügeln und sich beim Telefonieren die Fußnägel schneiden – das sind alles Dinge, die gut miteinander kombiniert werden können. Manchmal funktionieren sogar drei Dinge gleichzeitig. Doch so wirklich multitasking-fähig bin auch ich nicht, das ist mir jetzt klar.
Resultat dieser Woche: zwei große, ziemlich teure, kaputte Bilderrahmen, ein kaputter Daumen, ein versautes T-Shirt und zwischendurch ziemlich schlechte Laune. Das lohnt sich nicht. Mein Entschluss steht fest: Ich versuche jetzt alles der Reihe nach – klingt echt nach Frührente, oder?
Auch wenn man das jetzt nicht so richtig sieht, aber mitten durch das Bild verläuft ein Riss. Das Glas ist gesprungen, aber aus Protest gegen meinen eigenen „Alles-gleichzeitig-Wahn“ habe ich das Foto trotzdem in die Küche gehängt – quasi als dauerhafte Ermahnung.
Ein Riss alleine wäre zwar nicht so schlimm, aber es ist ja nicht die einzige Panne. Nach diesen Malheur, das ja jedem Mal passiert, habe ich vor ein paar Tagen noch einen anderen, größeren und extra-für-meine-neuen-Fotos-gekauften Rahmen völlig kaputt bekommen. Statt ihn gleich an die Wand zu hängen, habe ich ihn erst einmal auf den Boden gelegt. Und natürlich bin ich dann, während ich gleichzeitig meine Zähne geputzt, Klamotten aufgeräumt, Blumen gegossen und telefoniert habe, mitten auf die Glasplatte gelatscht – viele hundertzigtausend kleine Glassplitter waren die Folge.
Kennt Ihr diese Momente, in denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll? Naja, nachdem ich die Sauerei dann weggeräumt hatte, habe ich versucht mir einen Salat zu machen, wobei die Betonung auf „versucht“ liegt. Schon die erste Möhre an der Raspel hat nämlich dafür gesorgt, dass das Blut nur so spritzte. Gedankenversunken in einen Text, den ich gerade schreibe und dabei gleichzeitig bei den Planungen fürs Wochenende, habe ich natürlich meinen Finger statt der Möhre mit den scharfen Zacken unseres neuen Tchibo-Gemüsehobels erwischt. Genauere Schilderungen lasse ich mal lieber weg, das wäre zu ekelig.
Aber das war noch gar nicht die Spitze des Eisbergs oder der Tropfen auf den heißen Stein oder der andere Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat oder wie man das sonst noch nennen kann. Übertroffen habe ich meine „Ich-kann-kein-Multitasking-Woche“ dann noch damit, dass ich versucht habe, mir beim Fußnägel lackieren und Zeitung lesen, ohne hinzusehen einen Kaffee zu machen (bei den tollen Pad-Maschinen geht das normalerweise ganz gut) und dabei ein Joghurt zu essen, während ich einen Stapel von Unterlagen auf dem Schoß balanciert habe, den ich dann danach vom Küchen- zu meinem Schreibtisch bringen wollte. Resultat hierbei war dann, dass das Joghurt auf meinem T-Shirt, der heiße Kaffee zur Hälfte neben der Tasse, der Nagellack auf dem Buch und die Papiere auf dem Boden gelandet sind.
Na, prima. Danach war klar, dass ich mir jetzt entweder mal angewöhne, nicht mehr alles gleichzeitig zu machen, um danach nicht immer doppelt so viel Zeit fürs Putzen, Reparieren und Ärgern zu brauchen oder dass ich meinen Freund zukünftig ein Taschengeld zahle, wenn er das Chaos dann für mich übernimmt (manchmal macht er das jetzt schon – verdammt das könnte teuer werden!).
Ich weiß, dass längst bewiesen ist, dass Multitasking nicht funktioniert. Aber ist unsere Gesellschaft nicht auch irgendwie darauf angelegt, Gleichzeitigkeiten zum Prinzip zu erheben – siehe die Immer-und-überall-Erreichbarkeit (Smartphones) und die Dauerpräsenz im Internet (Facebook und Co)? Jeder will da zwar mitmachen – ich auch – aber kann das auf Dauer gesund sein? Mal schauen, ob ich es schaffe, mich wenigstens bei Multitasking-Versuchen ein wenig im Zaum zu halten. Vielleicht bin ich ja auch nur tierisch tollpatschig. Jetzt gehe ich erst einmal meinen Daumen frisch verpflastern!
Resultat: