Back’s Dir selbst!


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Überall dasselbe, überall Massenware nach Schablone: Wo sind die richtigen Bäcker geblieben? Berlin hat ein Brot-Problem.

Warum hat eigentlich fast jeder (vermeintliche) Bäcker in Berlin genau die selbe Brot- und Brötchenauswahl? Sind das alles nur Industrie-Teiglinge oder einfach beliebte Sorten – Weltmeisterbrötchen, Fitnessbrötchen oder wie sie alle heißen? Das ist doch Verbrauchertäuschung (mein Beitrag zur gerade endenden Grünen Woche).

In der vergangenen Woche habe ich mit einem Bäcker gesprochen, der heute nur noch als Bäckerberater arbeitet und spezielle Internetplattformen für die Branche entwickelt hat. Damit kämpft er gegen den Vormarsch der industriellen Zusatzstoffe und Fertigwaren in die Backstuben. Es ist erschreckend wie stark die Großindustrie Einfluss hat auf das Geschehen in den Bäckereien und wie stark sie selbst zur Konkurrenz wird.

Brot bei Aldi, Lidl, Penny und Co sei doch genau so gut wie beim Bäcker sagen viele und wissen gar nicht was sie da essen und wie sie damit die richtigen Bäcker kaputtmachen. In einer Großstadt wie Berlin hat man – zumindest bei uns im Kiez – nur noch die Auswahl zwischen Backshop mit Aufbackteiglingen und dem Bioladen, der aber jeden Morgen per Lkw beliefert wird – bio schön und gut.

Da wird immer auf die große Bedeutung von gutem Brot gepocht und in Wahrheit geht es nur noch ums gute Marketing der Industrie. Auch die Statistik zeigt, dass immer mehr Handwerksbäcker zumachen müssen. Das ist doch erschreckend.

Ich kapituliere!

Auch ich habe kapituliert, wir sind nämlich jetzt selbst ins Backgeschäft eingestiegen und versuchen uns selbst mit Brötchen zu versorgen. Ohne Backmischung, Fertigpackungen und Co. ist das aber echt nicht so einfach. Wir üben noch wie man sieht.

Natürlich freue ich mich an unseren eigenen Brötchen und mit der Zeit werden die bestimmt auch optisch ein Hingucker, aber gleichzeitig finde ich es auch schade, dass es so weit kommen musste.

Aufruf an alle kleinen Handwerksbäcker: In Berlin gibt es eine echte Nachfrage nach richtigem Brot, nach ganz normalem Nicht-Aufbackfertigteigbrot und ein wenig Abwechslung auf dem Frühstücksteller. Ich bin mir sicher, dass damit richtig Erfolg haben kann – auch ohne Bio-Masche und Ökofreak-Image. Denn normales Brot – so ursprünglich mit Sauerteig und so – ist doch eigentlich frei von Chemie und so.

Auch Bäckereiberater Michael Messemer sagt, dass man etwas fürs ursprüngliche Brotbacken tun müsse und dass es sich lohnt, sich wieder ein wenig mehr um das zu kümmern, was im Brot drinsteckt. Nicht nur Lebensmittelallergiker wie ich wären froh, direkt beim Broteinkauf zu erfahren, ob chemische Zusatzstoffe im Brot sind oder nicht.

„Back’s Dir selbst!“ – klingt gut und wir sind auch ehrlich stolz auf unsere Brötchen. Aber es ist auch irgendwie eine Notlösung. Schade!

Wo sind die richtigen Bäcker geblieben?

2 Gedanken zu „Back’s Dir selbst!

  1. Rudi

    Das ist halt der Nachteil an der Hauptstadt, liebe Jana. In München gibt’s überall frische Semmeln und Brezn und a sauguats knackiges Brot. werde morgen früh beim Frühstück an dich denken.

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  2. Anonymous

    Naja, auch in München mache ich um viele Bäckereien einen sehr großen Bogen. In Haidhausen gibt’s zum Glück in den Nebenstraßen ein paar sehr sympathische Bäckereien, denen ich abkaufe, dass Ihre Produkte ohne viele Zusatzstoffe daherkommen. Teilweise sogar ökologisch sinnvoll hergestellt. Verbraucher müssen „Slow Food“ leider heute aktiv suchen. Solange zu viele nur in den Geldbeutel schauen und nicht auf die Qualität wird sich das leider nicht ändern. Selber Backen ist für mich auf Dauer keine langfristige Alternative, konsequenter Weise würde man sonst zum kompletten Selbstversorger. Trotzdem viel Erfolg dabei! Grüße, M. Henig

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