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Frauen, freut euch. Der Arbeitsmarkt braucht uns und wird sogar für uns immer flexibler, offener und veränderbarer. Wirklich? Zumindest das Internet bietet ungeahnte Jobperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten.
Naja, ganz so euphorisch darf man dann vielleicht doch nicht sein. Aber es ändert sich etwas. Und der Journalismus ist davon auch betroffen – auf jeden Fall wollen das die Beiträge der Sonderausgabe „Journalistin 2013“ des neuen Medium Magazins zeigen. Statt nur um die Frauenquote in Führungspositionen – ein sehr schwieriges Thema wie ich finde – geht es in dieser Ausgabe um Frauen im Online-Journalismus und ob sie hier bessere Chancen haben in eine Führungsposition zu gelangen als in den Printmedien.
Eigentlich müssten wir jubeln. Denn das Internet und die mehr und mehr durchflexibilisierte Arbeitswelt hinterlassen Spuren. Viele Frauen arbeiten heute anders als gestern noch. Männer allerdings kaum. Frauen können theoretisch alles genauso machen wie Männer, vor allem Karriere. Die Praxis scheint aber immer noch schwieriger, denn die Spitzenplätze sind meist schon belegt – von Männerhintern.
Aber nehmen wir mal Abstand von den Chefsesseln. Dass in vielen Berufen neue Jobmodelle möglich sind, kommt Frauen meiner Meinung nach entgegen. Dank Gleitzeiten, geteilten Jobs, Homeoffices und mehr, lässt sich viel mehr miteinander vereinbaren als früher. Ich selbst profitiere davon, dass meine verschiedenen Chefs mir sehr viel Freiheit lassen bei der Arbeitszeiteinteilung. Nur so ist meine Job-Konstellation möglich. Aber warum bleibt das Thema flexible Arbeitsgestaltung scheinbar so in Frauenhand?
Vielleicht ist mein Eindruck zu subjektiv und mein Arbeitsmodell ist vielleicht auch zu wenig als Standard zu werten, aber ich finde flexible Arbeitszeiten klasse. Genauso wie die Möglichkeit von zuhause zu arbeiten, unterwegs oder auch mal am Wochenende, wenn ich damit alles besser unter einen Hut bekomme. Aber trotzdem kenne ich wenige Männer, deren Thema es ist, mehrere Baustellen zu managen – ob Kinder und Job oder verschiedene Jobs. Frauen könne heutzutage besser im Job bleiben, wenn sie Kinder bekommen. Aber es wird auch von ihnen erwartet – dank der ganzen Flexibilisierung. Von Männern nicht. Sie bleiben bei wo sie immer waren, in dem einen Vollzeitjob.
Die Kombi macht’s
Aber auf dem Thema Familie wollte ich eigentlich gar nicht herumkauen, denn das ist ja bislang nicht mein Thema. Vereinbarung heißt bei mir momentan, mehrere Jobs zu managen und das klappt dank Teilzeit, Freiberuflichkeit und Minijob echt gut. Dazu kommen Homeoffice und die vorrangige Arbeit im Internet und mit ihm als Mittel zum Zweck. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Ja, ich profitiere von Modellen, die in der Kombination im Moment gut funktionieren, aber ich sehe auch die Nachteile. Minijobs sind für viele echt Knochenjobs, ohne richtige Absicherung und sie verhindern eventuell auch, dass mehr reguläre Arbeitsplätze geschaffen werden. Da immer mehr (freiwillig oder gezwungenermaßen) als Freiberufler arbeiten, wird der Konkurrenzkampf härter. Und bislang gibt es zwar eine Recht darauf, die Arbeitszeit zu verkürzen, aber von Teilzeit wieder in eine Vollzeitstelle zu wechseln, geht nicht ohne Weiteres.
Die vermeintlich prekäre Beschäftigung ist immer wieder Thema und zum Großteil betrifft sie Frauen. Aber haben es Frauen auf dem Arbeitsmarkt wirklich immer noch schwerer? Ich bin echt gespannt, was aus dem gesetzlichen Mindestlohn (dringend nötig) dem Betreuungsgeld (voll überflüssig) wird, wenn die große Koalition dann mal steht. Ich bin mir aber auch nicht so sicher, wie ich selbst die Frage beantworten soll, da ich selbst noch nicht die Erfahrung gemacht habe, es schwerer zu haben. Ok, dazu müsste ich wahrscheinlich eine Position ganz weit oben anstreben, dazu fest und ausschließlich in einem Unternehmen arbeiten oder Kinder bekommen.
Aber aufgrund meiner Erfahrungen habe ich auch irgendwie Probleme mit der Frauenquote und damit ständig von Unterschieden zwischen Männern und Frauen zu hören, die das Arbeiten betreffen. Frauen können das, Männer jenes – so ein Quatsch. Statistiken, die nach Geschlecht unterscheiden, sind meiner Meinung nach überflüssig. Sie tragen sogar dazu bei, die Klischees in den Köpfen zu halten. Natürlich gibt es Unterschiede, aber kann man die einfach mal hinnehmen und nicht auf jeden kleinen Pups übertragen. Manche Menschen sind für manche Positionen, Berufe, Aufgaben und Arbeitszeitmodelle geeignet und andere eben für andere.
Online-Frauen holen auf
Dass unsere Welt zu viel komplexer ist als früher, flexibler und so viele Möglichkeiten bietet, kann man doch für sich nutzen – egal ob Mann oder Frau. Der halbe Heftteil im Medium Magazin widmet sich dem Thema Frauen im (Online-Journalismus) und zeigt, das viele dort mittlerweile gute Positionen erreicht haben – wenn auch noch nicht so viele wie die Männer. Dass sie dabei anders arbeiten, sagt keiner – wäre auch Quatsch. Dass es mehr wären mit einer Quote ist klar, aber wäre die auch zufrieden mir sich und ihrer Position?
Ich finde es nicht verwunderlich, dass Frauen im Online-Journalismus bessere Aufstiegsmöglichkeiten haben. Würden alle diesen Bereich endlich mal genauso ernst nehmen wie die gedruckten Blätter, wären vielleicht auch die Positionen besser anerkannt. Wohin diese Reise geht, ist klar und das Frauen hier dann voraussichtlich noch schneller aufholen auch. Vielleicht herrscht das eine ausgeglichene Situation, Statistiken sind überflüssig und dann vielleicht auch Sonderausgaben für Frauen (sorry), da sie gleichberechtigt im regulären Teil stehen.