Abwasser kann so nützlich sein


Warning: Undefined variable $var_bGetOptionsInLink in /home/www/jtw/wp-content/plugins/2-click-socialmedia-buttons/libs/class-twoclick-frontend.php on line 979
Hydroponik

Dieser Salat wird mit Abwasser aus der Toilette gedüngt und gedeiht prächtig im Hydroponikanbau.

Jedes Mal, wenn wir auf Klo gehen, und jedes Mal, wenn wir duschen, verschwenden wir Wasser. Nicht nur, weil wir in unseren Breitengraden zu großzügig damit umgehen, rauscht die wertvolle Ressource einfach so durch die Rohre. Wir könnten das Abwasser eigentlich auch nochmals nutzen und damit Gemüse anbauen und Fische züchten.

Bislang macht das aber noch kaum jemand. Nur ein paar Forscher der TU Berlin in der Roof Water-Farm in Kreuzberg. Ich habe sie besucht und darüber für die taz geschrieben.

Aquaponik und Hydroponik lauten hierbei die Schlüsselworte. Nachdem das Abwasser durch Bakterien gefiltert wurde, kann es für den wasserbasierten Pflanzenanbau genutzt werden. Noch eine weitere Verwertung kann man in den Kreislauf einbauen, wenn man Fischbecken dazwischen installiert und so neben dem Gemüse auch eigenen Fisch züchtet. Hierbei kommt allerdings nur das Abwasser aus Küche und Dusche zum Einsatz.

Durch den Fischkot, der als natürlicher Dünger funktioniert, wachsen Gemüsepflanzen besonders gut. Allerdings nur die oberirdischen, die mit einer Pflanzgrundlage aus Mineralwolle klarkommen. Dass die Pflanzen nicht in der Erde wurzeln, ist übrigens der Grund, warum derartige Anlagen (es gibt ja bereits einige kommerzielle Anbieter von Aquaponik – allerdings ohne angeschlossenes Wasserrecycling) bislang nicht bio-zertifiziert werden können. Das Abwasser der Toiletten, das ja quasi durch uns gedüngt ist und viel Phosphor enthält, kommt aufbereitet als sogenanntes „Goldwasser“ direkt an den Pflanzen an.

Tomaten, Gurken, Kräuter und Salat – vieles ist hier im Anbau schon möglich. Und das Wichtigste – neben dem Doppelnutzen durch das Abwasser-Weiterverwerten: für derartige Anlagen sollen vom Ansatz her keine neuen landwirtschaftlichen Flächen erschlossen werden. Stattdessen sollen sie gezielt dort zum Einsatz kommen, wo viele Menschen leben und viele Lebensmittel benötigt werden: in den Städten – bestenfalls auf Dächern.

Eine spannende Sache und ein umso interessanter Besuch in einem ungewöhnlichen Kreuzberger Hinterhof.

Meinen taz-Beitrag mit dem Titel „Grüne Alchemie im Hinterhof“ könnt ihr hier nachlesen.>>>

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.