Archiv für den Monat: September 2018

Mikroplastik auf dem Acker

VerpackungsmüllDass wir zu viele Lebensmittel wegwerfen ist mittlerweile bekannt – und natürlich dennoch nicht weniger schlimm. Einige von diesen unverkauften und weggeworfenen Lebensmitteln landen in Biogasanlagen und helfen bei der Energieerzeugung. Was dann am Ende übrigbleibt, kann – quasi wie Kompost – auf Äckern als Dünger genutzt werden. Klingt sinnvoll, oder? Als ich mir am Freitag die aktuellen Beschlüsse des Bundesrats angeschaut habe und dabei genau diese Art der Lebensmittelweiterverwendung Thema war, konnte ich meinen Ohren aber kaum trauen. Denn mit in den Biogasanlagen landen wahrhaftig nicht selten auch die Verpackungen der Lebensmittel. Echt wahr, die packen das, was vergoren werden soll und später auf die Äcker kommt, nicht aus. Und da wundert sich noch einer über das immer mehr an Mikroplastik in unserer Umwelt.

Ok, der Bundesrat hat nun beschlossen, dass etwas dagegen getan werden soll. Aber wann? Warum konnte es überhaupt dazu kommen? Hier könnte ihr mehr dazu lesen.>>>

Schweinefleisch ist zu billig

WurstWarum sind wir so gierig? Warum muss Fleisch in solchen Massen auf unseren Tellern landen, dass wir es uns nur leisten können und wollen, wenn es zum Spottpreis im Supermarktregal liegt? Warum reden alle vom Tierwohl und beziehen das keineswegs auf die Wurst auf dem eigenen Brötchen oder das Grillfleisch des eigenen Mittagessens?

Damit Fleisch zu so niedrigen Preisen angeboten werden kann wie derzeit – vor allem Schweinefleisch – wird an vielen Stellen gespart: auch am Platz in den Ställen. So stehen die Sauen wochenlang in Kastenständen, in denen sie nicht einmal die Beine ausstrecken können. Prinzipiell soll sich das zwar ändern und die Politik diskutiert seit Jahren über Änderungen bei den gesetzlichen Vorgaben der Schweinehaltung. Doch mehr Platz kostet und so wehren sich die Bauern und Bundes- und Landespolitiker schieben eine Entscheidung immer wieder hinaus – zu Lasten der Tiere.

Natürlich ist die logische Folgerung, dass die Bauern dann, wenn sie mehr für das Schweinefleisch bekommen, auch mehr Geld haben, um die Ställe umzubauen. Doch so einfach lässt sich das „Mehr“ nicht bekommen, wenn wir nicht mitmachen. So befürchten Fleischer in Deutschland, die eigentlich darauf setzen, regionale Waren anzubieten, dass eine Preissteigerung bei deutschem Schweinefleisch dazu führt, dass mehr günstiges aus dem Ausland importiert wird. Schachmatt. Gewonnen hat dann keiner: weder das Schwein, noch der Landwirt und auch nicht diejenigen, die gerne regionales Fleisch von kleinen Betrieben kaufen wollen und bereit sind, mehr dafür zu bezahlen. Denn die kleinen, regionalen Betriebe könnte es in Zukunft nicht mehr geben.

Über die Misere des zu niedrigen Preises  für Schweinefleisch habe ich für die Deutsche Handwerks Zeitung geschrieben. >>>