Wurst ohne Tüte

Noch vor einiger Zeit wurde ich belächelt, wenn ich mit der Tupperdose im Einkaufskorb unterwegs war und mir dann auf dem Wochenmarkt oder auch im Supermarkt Käse und Wurst ohne Verpackung in die Dose legen ließ. „Gute Idee“ fanden viele, aber nachgemacht hat es damals kaum einer. Als „Tropfen auf den heißen Stein“ wurde es abgestempelt. Doch das ändert sich gerade.

Die Massen an Verpackungsmüll, die riesigen Mengen an Plastik und vor allem, dass keiner so richtig weiß, wohin damit und auch immer mehr als Mikroplastik im Wasser, in den Lebensmitteln und auch in uns landet, beunruhigen. Gut so. Und noch besser: Es tut sich derzeit an vielen Stellen etwas. Viele kleine Schritte zählen. Und so kommen auch iImmer mehr Menschen nun dazu, die Tupperdosen herauszuholen und damit einkaufen zu gehen. Wer keine hat, kauft sich bestenfalls neue aus Glas oder Edelstahl und vermeidet dann auch hier, dass noch mehr Plastik genutzt wird.

Immer mehr Lebensmittelhändler öffnen sich nun auch bei diesem Thema oder sie bieten schon selbst ein Mehrweg-System an – manchmal mit Pfand, so dass man die Boxen auch dann nutzen kann, wenn man mal spontan einkaufen geht. Wie das beim Metzger funktionieren kann, könnt ihr hier nachlesen.>>>

Essen retten to go

Manchmal muss es schnell gehen und/oder man hat einfach keine Lust zu kochen. Aber trotzdem ist der Bärenhunger da. Dann bestellt man sich was: Pizza, Sushi oder was einem sonst noch gelüstet. Oder man geht zum Imbiss, zum Bäcker oder zu dem, der einem sonst noch etwas an fertigen Essen schnell und auf die Hand anbietet. Genau für diese Fälle haben Restaurants und Imbisse, aber auch Bäcker und Metzger ständig ein breites Angebot. Immer verfügbar, immer Auswahl und einen riesigen Müllberg. Tonnen an fertigen Mahlzeiten landen so im Müll, weil das am Ende des Tages eben doch keiner essen kann.

Alternative: Genau das Essen bestellen bzw. sich reservieren lassen, das ansonsten weggeworfen werden muss. Die Initiative „Too good to go“ vermittelt leckeres, überproduziertes Essen per App an hungrige Essensretter. Das kostet nur die Hälfte dessen, was man sonst dafür bezahlen müsste. Auch dabei kann man zwischen Pizza, Sushi, Brötchen und anderem wählen. Allerdings kann man nicht exakt auf den Punkt bestellen, sondern bekommt eben von dem etwas, was sowieso schon fertig und übrig ist. Schreibe eine Antwort

Mehrweg-Shampoo

Plastik einzusparen, ist wohl im Bad am schwierigsten. Shampoo, Duschgel, Handseife, Peeling, Rasierschaum, Creme, Lotion, …. Man kann hier ewig weitermachen und viele davon mag überflüssig sein. Dennoch wird es genutzt und fast immer ist es in Plastik verpackt. Ja, auch Alternativen gibt es immer mehr: nicht nur Seife am Stück (also Seife so, wie man sie immer genutzt hat, bevor die flüssige Variante mit dem Pumpspender auf den Markt kam), sondern auch Shampoo oder Deo. Toll, aber noch eine Nische.

Oftmals bestimmt hier die Gewohnheit mit. Man will das Shampoo, das man immer hat und das gibt es dann eben vielleicht nur mit dicker Kunststoffhaut. Dabei zählt jede Idee, damit weniger Plastik in den Umlauf kommt. Eine dazu hatte der Friseur Andreas Wienand aus Köln. Damit seine Kunden weiterhin ihr Lieblingsshampoo kaufen können und trotzdem Plastik sparen, füllt er ihnen selbst gebrachte Flaschen einfach wieder auf. Ein selbst gebasteltes Mehrwegsystem sozusagen. Leider bekommt er bislang von den Herstellern selbst auch nur 1-Liter-Flaschen und nicht noch größere Gefäße, aus denen er das Shampoo und auch Conditioner und andere Haarpflegeprodukte abfüllt. Wie das Ganze in der Praxis abläuft, könnt ihr hier in meinem Beitrag bei der Deutschen Handwerks Zeitung nachlesen.>>>

Pferd gegessen?

Wenn man Kuh und Huhn isst, kann man eigentlich auch Pferde essen. Ich habe aber noch nie Pferdefleisch probiert und ich weiß auch nicht, ob es mir genauso leicht fallen würde, wie wenn ich das von den Rindern aus dem Nachbarort esse oder den Puten vom Bio-Metzger. Ich achte sehr darauf, woher das Fleisch kommt, das ich esse. Dass es möglichst bio ist und die Tiere möglichst tierisch gelebt haben. Ich esse wirklich sehr selten Fleisch und dabei eben nie Pferdefleisch. Denn das gibt es nun einmal in Deutschland kaum zum Verzehr. Es gibt kaum eine Nachfrage, da für uns das Pferd eben eher ein Haustier ist. Ich finde prinzipiell nichts dabei, aber man müsste sich eben rantrauen. Immerhin soll Pferdefleisch sehr lecker und gesund sein.

Dennoch wüsste ich gerne, wenn es in einem Gericht enthalten ist – und das schon vor dem Essen und nicht erst danach. Deshalb kann ich die Aufregung noch immer verstehen, die damals los war, als der Skandal um das Pferdefleisch in Fertig-Lasagne und Co. tobte. Etikettenschwindel vom Feinsten und nach Plan. Das wurde nun bestraft, den diejenigen, die den Skandal eingefädelt haben, sind nun verurteilt.

Der Aufschrei hielt in der Politik aber nur kurz an. Denn bei den Lebensmittelkontrollen oder einer besseren Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel hat sich bis heute wenig verändert. Über die Auswirkungen des Pferdefleischskandals sechs Jahre später – nachdem die Richter in Paris nun auch ihr Urteil verkündet haben – habe ich einen Online-Beitrag für die Deutsche Handwerks Zeitung geschrieben. Hier könnt ihr ihn nachlesen.>>>

Dachsanierung versus Vogelschutz

DachbaustelleDeutschland dämmt. Wände, Decken, Fassaden und Dächer. Zwar immer noch nicht so viel wie es die Bundesregierung gerne hätte, aber eben schon in dem Ausmaß, dass es Wirkung zeigt. Zumindest für die Vögel, die gerne in den leerstehenden Dächern gebrütet haben und die Fledermäuse, die hier bislang ungestört leben konnten.

Mit dem Ausbau und der Wärmedämmung vieler Altbaudächer verschwinden nämlich Nistplätze – nicht gerade wenige. Da man jetzt natürlich nicht plötzlich die ganzen Sanierungsprogramme stoppen kann und da sie ja durchaus auch ihren Nutzen haben für die Umwelt, braucht man Ersatz. Nisthilfen und Ritzen und Spalten, die man gezielt übrig lässt für die Gebäudebrüter.

Leider hat das bislang noch kaum jemand auf dem Schirm. Bauherrn nicht, Architekten nicht und Dachdecker nicht. Damit sich das ändert, klärt der BUND nun über die Möglichkeiten auf, die man hat, wenn man die Vögel und Fledermäuse eben gerade nicht für immer verscheuchen und damit auch am Weiterleben hindern will. Für einen ausführlichen Online-Beitrag über dieses Thema habe ich mit einer Vogelschutzexpertin des Naturschutzverbands gesprochen. >>>

Wie sich das Problem speziell in der Großstadt Berlin zeigt, könnt ihr hier in meinen taz-Beitrag dazu nachlesen.>>>

Gesetzloses Berlin: Bienenseuche breitet sich aus

Die Amerikanische Faulbrut ist eine Bienenseuche, die sich schnell ausbreiten und dazu führen kann, dass massenweise Bienen sterben. Damit das nicht geschieht, werden befallene Bienenvölker getötet und der ganze Bienenstand muss so aufgeräumt werden, dass sich die Krankheitserreger nicht weiter ausbreiten können. Da sich die Faulbrut in Berlin in den vergangenen Jahren sehr stark ausgebreitet hat, reagieren Imker und Veterinärbehörden bei diesem Thema derzeit sehr nervös. So kam es kürzlich dazu, dass mehrere Bienenvölker sterben mussten, weil sie in der Nähe eines befallenen Bienenstocks standen. Eine Vorsichtsmaßnahme? Willkür?

Bienen-Garten-Fotoshooting in der Afri 13 – Beobachtungen am Flugloch

Fakt ist, dass die Wissenschaft bereits ausgiebig getestet und erfolgreich belegt hat, dass man Bienenvölker, die Anzeichen der Amerikanischen Faulbrut aufweisen, auch sanieren kann. Man kann sie retten und muss sie nicht töten. Auch die bundesweit geltende Bienenseuchenverordnung sieht deshalb die Option der Sanierung vor. In Berlin handeln die Veterinäre der einzelnen Bezirke dennoch oft nach eigenen Vorgaben. Über dieses Problem habe ich für die taz einen ausführlichen Bericht geschrieben. Berliner Imker fordern nämlich, dass die Hauptstadt endlich eigene und eindeutige Gesetze bekommt, wie mit der Bienenseuche umzugehen ist. Mehr dazu lest ihr hier.>>>


Wie wichtig ist die Umweltbildung?

Fotosafari zu Schul- und Umweltzentrum Mitte (Gartenarbeitsschule Wedding und Tiergarten) - Pflänzchen im Gewächshaus

Seit über 60 Jahren gibt es die Gartenarbeitsschule in Berlin Wedding. Sie ist eine von 14 in Berlin. Ein Bildungsort, der es Berliner Schülern und auch Kita-Kindern ermöglichen soll, Umweltbildung ganz konkret zu erleben: beim Gemüseanbau auf eigenen Beeten, bei der Ernte und dem Verarbeiten von Selbstangebautem und auch beim Beobachten der Natur, die sie umgibt. Die Nachfrage nach dieser Form der aktiven Umweltbildung ist hoch. Dennoch muss die Gartenarbeitsschule darum bangen, dass sie Flächen abgeben muss – und zwar für den Neubau einer dringend benötigten Grundschule.

So ist hier nun die Situation entstanden, dass zwei wichtige Bildungsangebote gegeneinander ausgespielt werden. Diejenigen, die für den Erhalt der Gartenarbeitsschule in ihrer jetzigen Größe – für die Schülerbeeten und alten Obstbäume – kämpfen, haben eine Online-Petition gestartet. Der zuständige Bezirk Mitte sieht dagegen kaum ein Problem und will beides miteinander kombinieren.

Für die taz habe ich darüber den Beitrag „Gründer Wedding in Gefahr“ geschrieben. Ihr könnt ihn hier nachlesen.>>>

Gegen Monokulturen, Pestizide, Artenschwund und Megaställe

Wir_haben_es_sattWer viel Land besitzt bekommt auch viel Geld. Das greift unabhängig davon, welche Leistungen man erbringt und ob man nachhaltig wirtschaftet. Gemeint ist mit diesen Aussagen das Prinzip, nach dem die EU derzeit Agrarsubventionen verteilt. Die Folge sind oft Monokulturen, hoher Pestizideinsatz, Artenschwund und Megaställe. Schon seit Jahren kritisiert das Bündnis „Wir haben es satt“ genau diese Politik und fordert ein Umdenken. Laut, deutlich und sichtbar werden die Forderungen auf dem jährlichen Demo im Januar in Berlin. Am 19. Januar 2019 ist es wieder so weit.

Wie sich die Initiatoren von „Wir haben es satt“ die Landwirtschaft der Zukunft vorstellen, warum es 2019 besonders wichtig wird, die Forderungen öffentlich mitzuteilen und welche Folgen die aktuelle EU-Agrarpolitik hat, sind Fragen, über die ich mit der Kampagnenleiterin Saskia Richartz gesprochen habe. Das Interview könnt ihr hier nachlesen.>>>

Die gute Butter

Butter2Ein Pfund Butter kostet derzeit über zwei Euro. Teuer? Logisch, aber sinnvoll.

Eigentlich einfach die logische Konsequenz, wenn es immer weniger Milchbauern gibt, die ihre Milch und Milchprodukte regional vermarkten. Logisch, wenn es sich einfach nicht mehr lohnt, wenn der Weltmarkt bestimmt und diejenigen, die zu viel Geld haben wieder beginnen, mit Lebensmitteln zu spekulieren. Logisch.

Der Butterpreis liegt schon seit vielen Monaten bei Rekordwerten. Rekordwerte, weil Butter ansonsten immer viel zu günstig war, genauso wie die Milch. Billig, weil keiner Folgekosten mit einrechnet für die Umwelt, weil keiner dran denkt, dass eine Milchwirtschaft nur dann verantwortungsbewusst ablaufen kann, wenn man auch davon leben kann. Logisch. Warum sind dann noch immer viel zu wenige bereit reale Kosten zu zahlen?

Warum Butter derzeit so teuer ist und es wohl auch so bleibt, könnt ihr hier nachlesen.>>>

Mikroplastik auf dem Acker

VerpackungsmüllDass wir zu viele Lebensmittel wegwerfen ist mittlerweile bekannt – und natürlich dennoch nicht weniger schlimm. Einige von diesen unverkauften und weggeworfenen Lebensmitteln landen in Biogasanlagen und helfen bei der Energieerzeugung. Was dann am Ende übrigbleibt, kann – quasi wie Kompost – auf Äckern als Dünger genutzt werden. Klingt sinnvoll, oder? Als ich mir am Freitag die aktuellen Beschlüsse des Bundesrats angeschaut habe und dabei genau diese Art der Lebensmittelweiterverwendung Thema war, konnte ich meinen Ohren aber kaum trauen. Denn mit in den Biogasanlagen landen wahrhaftig nicht selten auch die Verpackungen der Lebensmittel. Echt wahr, die packen das, was vergoren werden soll und später auf die Äcker kommt, nicht aus. Und da wundert sich noch einer über das immer mehr an Mikroplastik in unserer Umwelt.

Ok, der Bundesrat hat nun beschlossen, dass etwas dagegen getan werden soll. Aber wann? Warum konnte es überhaupt dazu kommen? Hier könnte ihr mehr dazu lesen.>>>