Neustart nach dem Umzug


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So jetzt ist es endlich geschehen, meine Website ist online und mein Blog kann nach dem Umzug ins neue System endlich weitergeführt werden. Ich gebe zu, die Blogger-Pause war echt nötig und freiwillig viel länger als sie technisch bedingt hätte sein müssen. Ich musste allerdings mein Konzept mal ein bisschen überdenken – Fotos sind schön und gut, aber den Rückmeldungen zufolge, fehlt vielen hier der Text dazu.

Kurz und gut, zukünftig gibt es wieder mehr Text – aber dafür nicht mehr täglich. Die Verlegenheitslösung mit den täglichen Fotos ist gefloppt. Jeden Tag eine gute Idee und vor allem gute Inhalte für einen Blog-Beitrag haben zu müssen, erzeugt nur Stress. Man verdirbt sich selbst den Spaß daran (was natürlich nicht heißen soll, dass es auch mal Tage voller guter Ideen und Inhalte am Fließband geben kann – das zeigen ja viele andere Blogger). Es wird zukünftig also mehr Inhalt und mehr Spaß geben, aber dafür nur dann, wenn es passt – zeitlich, thematisch und moralisch (dem Zeitgeist entsprechend auch mal etwas kritisierend).

Passend finde ich es außerdem, dem Ganzen mal einen besseren Schwerpunkt zu geben, also eine thematische Richtung. Und dabei will ich wieder ein bisschen zurückgehen – inhaltlich wieder näher an mein Studium und meine Magisterarbeit ran. Sie hatte den schönen Titel „Alternative Lebensformen – Entwürfe durch und gegen den Trend der Individualisierung“. Darin habe ich mir die Frage gestellt, ob der Mensch als individueller Einzelkämpfer ( so wird er heutzutage oft dargestellt) glücklich leben kann oder ob nicht die Gemeinschaft die beste aller Lebensformen ist. Trotz empirischer Untersuchungen und soziologisch-theoretischer Auseinandersetzung habe ich bis heute keine Lösung dazu parat. Besser gesagt, ich suche noch immer.

Die Fragestellung beschäftigt mich bis heute (*orientierungslos* und so) und geht noch viel weiter, denn mit Lebensform ist ja nicht nur das alleine wohnen oder in einer größeren Gruppe gemeint – meine empirische Forschung bezog sich im Studium auf das Leben in einer Großkommune und als Montagearbeiter ohne festen Wohnsitz im Arbeitsalltag – sondern auch das Arbeiten, das Geldverdienen oder -ausgeben, das Besitzen von Dingen, das Zeitverbringen, das Essen, Trinken und Verbrauchen von Ressourcen, das Denken an sich und andere, das Handeln für andere, das gegenseitige Helfen und die Liebe. Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein?

Die Frage beschäftigt die Menschheit, solange es sie gibt. Und man müsste meinen immer dann, wenn es Probleme gibt. Wenn etwas fehlt und man sich für etwas einsetzen muss. Fehlanzeige: Auch in Zeiten des puren Überflusses wie heute oder gerade dann, ist die Suche nach dem Lebensmodell, das Zufriedenheit verspricht, die Grundlage des Denkens und Handelns. Man kann heute alles machen, gerade wenn man so sicher lebt wie wir hier. Unser Leben bietet alle vorstellbaren Möglichkeiten. Aber diese unzähligen Optionen überfordern auch.

Ich probiere gerade ein Arbeitsmodell aus, das verschiedene Formen beinhaltet: Festanstellung, Freiberuflichkeit, Minijob und mehr. Ich teste, was es heißt flexibel zu sein, sich seine Zeit frei einteilen zu können. Und ich versuche eine Lebensform zu finden, die das Stadtleben mit der Natur verbindet und die mehr Gemeinschaft verspricht als das Leben zu zweit in einer Mietwohnung (alle Pläne zum Gemeinschaftshaus mit mehreren Freunde sind bislang aber am Geld und am verfügbare Wohnraum gescheitert).

Irgendwie lässt es mich nicht los, dass es anders funktionieren kann. Das ganze Gerede über die Burnout-Generation, über die Sehnsucht nach Entschleunigung und andererseits über die dauernde Erreichbarkeit und das lebenslange Lernen (Daueroptimierung des eigenen Selbst) lassen in mir Panik aufsteigen. Funktionieren denn heute nur noch Extreme? Ich bin der festen Überzeugung, dass Kompromisse möglich sind. Meine Suche hat in letzter Zeit zumindest ein bisschen konkreter Züge angenommen.

Darüber möchte ich in Zukunft hier in diesem Blog ganz offen schreiben und erzählen, welche Themen mich dabei bewegen und über was es sich vielleicht lohnt mal nachzudenken.

Ganz konkret zu jetzigen Lage: Aktuell habe ich einen festen Job in Teilzeit als Online-Redakteurin bei der Deutschen Handwerks Zeitung, schreibe nebenher freiberuflich für verschiedene Zeitungen und Magazine, habe einen Minijob bei der Honig-Manufaktur „Berliner Honig“, versuche gemeinsam mit meinem Freund mit ein paar Stadtbienenvölker eine kleine Imkerei aufzubauen und arbeite hin und wieder als Komparsin beim Film. Was jetzt wahnsinnig viel klingt, verteilt sich über die Tage jedoch sehr gut – nicht jede Tätigkeit steht ja jeden Tag, geschweige denn jede Woche an. Aber es ist auch ein Austesten der verschiedenen Möglichkeiten.

Dann gibt es noch Themen, die mich aktuell beschäftigen und die ich bei der hier beschriebenen Suche nicht unerwähnt lassen möchte. Einmal betrifft das die Frage nach einer nachhaltigen und gesunden Art und Weise sich zu ernähren. Und dabei meine ich nicht nur die Option Bioladen oder Discounter und fleischig oder vegan – genau hier sind meiner Meinung nach wieder die Kompromisse die gesündeste Form der Ernährung. Sondern auch die Frage danach, wie viel Verantwortung jeder Einzelne bei dem Thema eigentlich für die Gemeinschaft hat.

Ich habe das Pech – manchmal auch Glück – dass ich aufgrund mehrere Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten nicht zu Fast Food und Co greifen kann und mich mit den Inhaltsstoffen gezwungenermaßen beschäftigen muss. Und da merke ich auch ganz oft, wie pervers es doch eigentlich ist, was wir so zu uns nehmen, wo das herkommt und so. Müssen wir uns da wirklich noch fragen, warum wir und die Umwelt krank werden?

Mal ehrlich, es muss doch auch anders gehen. Und es muss doch auch möglich sein, dass wir trotz der unzähligen Optionen wieder eigene Meinungen haben und Entscheidungen treffen können – ohne dabei immer nur abzuwägen, was wir verpassen, wenn wir diesen Job annehmen und keinen anderen, wenn wir das jetzt kaufen und nicht jenes, wenn wir uns mit einem Thema mal wirklich auseinandersetzen und nicht nur alles oberflächlich scannen.

Wieder nicht konkret genug? Der Text hier soll ja auch eigentlich nur die Einleitung sein zum Neustart des Blogs. Und ich erhoffe mir ganz viele Kommentare, Anregungen und Diskussionen von Euch. Anregungen zu allem, was die Suche nach dem Kern der Dinge betrifft, gibt es ja auch immer wieder massenweise im Netz – ob Film, Text oder anderes. Ich habe deshalb auch mal eine Linkliste erstellt, in der ich all das Sammeln will, was ich Interessantes finde (siehe rechte Spalte).

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